Heute ist er Musiklehrer in Honduras

Als Ältester von sieben Geschwistern wuchs William in einer armen Familie in Guatemala auf.

Sein Schicksal schien besiegelt zu sein: Er musste nach der Grundschule als Handlanger arbeiten, damit seine Familie überleben konnte. An den Besuch einer weiterführenden Schule war damals nicht zu denken. Wie sich das änderte, erzählt er in den folgenden Zeilen:

Ich war noch sehr jung, als ich nach meinem Grundschulabschluss zu arbeiten begann. Manche sagten, ich wäre noch zu klein dafür, doch ich hatte keine andere Wahl. Bis zu dem Tag, an dem ich zum ersten Mal von den Schwestern Maria hörte. Dass der Schulunterricht, die Unterbringung und die Verpflegung bei ihnen kostenlos seien, konnte ich kaum glauben. Ich bewarb mich um einen Platz und die Schwestern nahmen mich tatsächlich in die Villa de los Niños auf.

In der darauffolgenden Zeit bei den Schwestern wurden die Weichen für mein jetziges Leben gestellt. Ich entdeckte dort unter anderem mein musikalisches Talent, wofür ich bis heute sehr dankbar bin. Nach meinem Schulabschluss arbeitete ich hart, um mein erstes Geld zu verdienen. Als ich genug angespart hatte, begann ich meine Ausbildung zum Musiklehrer, die ich nach vier Jahren erfolgreich abschließen durfte. Das eröffnete mir viele Möglichkeiten und so arbeitete ich zunächst an verschiedenen Schulen in Guatemala-City, unter anderem sechs Jahre lang in der Villa de los Niños der Schwestern Maria.

Im Jahr 2012 führte mich mein Weg nach Honduras. Die Local Superior von der Villa de las Niñas Tegucigalpa bot mir eine Stelle als Musiklehrer in ihrer Heimstätte an. Ich sagte zu und darf seitdem bei den Mädchen Musik unterrichten.

Auch in der Villa de los Niños Amarateca mussten nach dem Neubau viele neue Lehrer eingestellt werden. Dort arbeite ich nun ebenfalls als Musiklehrer und leite zudem auch die Chöre in den beiden Heimstätten.

Das macht mir viel Freude und ich merke, wie ich mich dadurch zum Guten verändere. Ich bin inzwischen ein Mensch, der es geschafft hat, seine Ängste zu überwinden und nach vorne zu schauen. Nun darf ich meinen Eltern mit dem Geld, das ich verdiene, unter die Arme greifen. Sie, als unsere Wohltäter, haben zu meinem Erfolg beigetragen. Dafür werde ich Ihnen ewig dankbar sein.

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