Ich musste auf meinem Schulweg den Fluss überqueren

Der 17-jährige Barack stammt aus einem kleinen Dorf in der Nähe des Kilimanjaros. 24 Stunden Busfahrt musste er von dort zurücklegen, um zu den Schwestern in die Boystown Dodoma zu gelangen. Ob sich die beschwerliche Reise gelohnt hat? Lesen Sie selbst, wie es ihm bisher ergangen ist:

Wir wohnten in einem abgelegenen Dorf. Zur Grundschule musste ich jeweils anderthalb Stunden hin- und zurücklaufen. Es galt, einen Fluss zu überqueren. Wenn es zuvor geregnet hatte, wurde er zu einem reißenden Strom. Es war dann sehr gefährlich, durch die wilden Wassermassen zu gehen und schier unmöglich, zur Schule zu kommen. Doch meine Familie brauchte den Regen. Meine Eltern sind Landwirte, die Bohnen und Sonnenblumen anbauen. So waren wir von einer guten Ernte abhängig, damit wir etwas zu essen bekamen. Es gab immer das gleiche:
Haferbrei und Bohnen. Manchmal reichte es nicht für uns alle. Dann mussten wir bei den Nachbarn um Essen betteln.

Wenn ich von der Schule nach Hause kam, half ich meinen Eltern, so gut ich konnte. Mal arbeitete ich mit ihnen auf dem Feld, mal sammelte ich Feuerholz oder passte auf meine Geschwister auf. Unsere Armut war groß, wir hatten damals keinen Lichtblick. Dann erzählte mir eines Tages jemand von den Schwestern Maria. Man sagte mir, dass sie den Ärmsten der Armen helfen würden. Ich wusste, dass ich zu diesen Menschen gehöre. Die Schwestern würden wohl bald in unser Dorf kommen, auf der Suche nach Kindern wie mir. Das war meine Chance auf ein besseres Leben. So war ich einer der Glücklichen, die in unserer Dorfkirche zum ersten Mal die Schwestern Maria trafen. Sie hörten sich meine Geschichte an und wenig später erhielt ich ihren Brief, dass sie mich aufnehmen werden.

Nun bin ich seit fast zwei Jahren hier in der Boystown Dodoma. Sie ist zu meinem neuen Zuhause geworden. Das Schul- und Wohngebäude gefällt mir sehr. Hier darf ich viel lernen – mit den Schulmaterialien, die ich von den Schwestern erhalten habe. Mein Lieblingsfach in der Schule ist Englisch. Und auch das Schweißen und Schreinern hat es mir besonders angetan. In meiner Freizeit liebe ich es, zu joggen oder Fußball zu spielen. Auch das Hungern hat endlich ein Ende, ich bekomme jetzt jeden Tag genug zu essen.

Während der Weihnachtsferien durfte ich meine Familie besuchen. Es war sehr schön, sie wiederzusehen. Ich nutzte die Zeit, um meinen Geschwistern so viel wie möglich von dem zu vermitteln, was ich bei den Schwestern gelernt habe. Ich half ihnen bei ihren Hausaufgaben. Dann erklärte ich ihnen, wie wichtig es ist, fleißig zu lernen, um später einen guten Beruf ausüben zu können. Denn das wird mir selbst auch mit jedem Tag bewusster. Mein Wunsch ist es, eines Tages Lehrer zu werden oder im medizinischen Bereich zu arbeiten. Damit kann ich dann hoffentlich auch anderen helfen, die unter ihrer Armut leiden.

Nun möchte ich noch eine kurze persönliche Botschaft an unsere lieben Spender richten: Ich danke Ihnen für Ihre Unterstützung. Sie haben ein gutes Herz. Ich bete dafür, dass Gott Sie segnet.

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