Albert lebte und lernte bei den Schwestern Maria auf den Philippinen, auch wenn es schon 21 Jahre zurückliegt. Sein bisheriges Leben ist von vielen Höhen und Tiefen geprägt. Bevor er zu den Schwestern kam, bettelte er in Sari-Sari-Läden (vergleichbar mit „Tante-Emma-Läden“) oder bei Nachbarn um ein wenig Reis für seine Familie. Manchmal sammelte er auch Maracujas vom Boden. Er tauschte sie in der Schule gegen ein Blatt Papier zum Schreiben oder einen Peso ein. Dadurch fühlte er sich reich, weil er sich etwas Kleines zu essen kaufen konnte.

Dann nahmen ihn die Schwestern Maria bei sich auf. Dort prägten ihn vor allem die vier Säulen „lernen, spielen, arbeiten, beten“. Und auch die Werte, die ihm dort vermittelt wurden – Gehorsam, Dankbarkeit und Sorgfalt –, begleiten ihn sein Leben lang. Mehrmals wurde er für gute Leistungen ausgezeichnet. So verließ er die Schule mit einem guten Zeugnis und bekam sogar ein Stipendium für ein Studium. Doch während des Studiums geriet er auf Abwege. Er schloss sich als Aktivist einer politischen Gruppe an, die auch gewaltbereit war, um gegen Ungerechtigkeit und Armut zu kämpfen. Immer wieder dachte er daran, was er bei den Schwestern gelernt hatte. Das führte schließlich dazu, dass Albert die Organisation verließ. Es kostete ihn sein Stipendium und er musste sein Studium abbrechen. Er stand vor dem Nichts – nur noch die Erfahrungen im Herzen, die er in der Boystown gemacht hatte. Das gab ihm Vertrauen in dieser schwierigen Zeit. Er nahm allen Mut zusammen und wagte einen Neuanfang in Manila. Und tatsächlich bekam er eine gute Stelle bei einem internationalen Unternehmen. Zwölf Jahre arbeitet er nun schon dort. In dieser Zeit wurde Albert mehrmals befördert und leitet heute etwa 350 Mitarbeiter. Er hat gelernt zu teilen, denn allen seinen Geschwistern ermöglichte er ein Studium.

Er weiß, dass er den Schwestern Maria viel zu verdanken hat. Ihm ist es wichtig, etwas zurückzugeben. Deshalb engagiert er sich als Vize-Präsident in der Organisation der Alumni auf
den Philippinen. Sie tauschen regelmäßig Erfahrungen und Ideen miteinander aus, wie sie die Schwestern unterstützen können.
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